Die kleine Meerjungfrau
Limitierte Bronze-Skulptur. Auflage 199 Exemplare.
Maße der Skulptur: Höhe 28,5 x Breite 13,5 x Tiefe 7,5 cm.
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Die kleine, hübsche Meerjungfrau sollte anscheinend nicht nur Kinder zum Lächeln bringen sondern noch eine andere, tiefere, hintergründigere Botschaft transportieren.
In der Literaturwissenschaft diskutiert man schon lange Kontrovers über eine (mögliche) homosexualität Hans Christian Andersens, die er aber scheinbar nie auslebte. In jüngeren Untersuchungen versuchte man, in Andersens Märchen und Romane homoerotische Maskierungen herauszuarbeiten. Wie bei dem Märchen der kleinen Meerjungfrau das er schrieb als eine heimliche, unerfüllte Liebe zu einem gut aussehenden Freund endgültig endete als dieser heiratet.
Das Märchen handelt von einer Liebe, die nicht erwidert werden kann, da sie sich nicht zu erkennen geben kann oder darf.
Sowohl im Märchen als auch in der Realität war es unmöglich, dem Traumprinzen die Liebe zu gestehen. Im Märchen, weil die Stimme genommen wurde, in der Realität wegen der Tabuisierung der Homosexualität. Sowohl im Märchen als auch in der Realität vermählte sich der Angebetete mit jemand Anderem, einer richtigen Frau.
Wenn im Märchen die Meeresbewohner keine unsterbliche Seele – also keine Aussicht auf eine Aufnahme in das Jenseits nach ihrem Tode – haben, so hatten dies nach damaligem Konsens Menschen mit homosexueller Neigung auch nicht. Die Meerjungfrau nimmt jedoch das Opfer des Liebeskummers in Kauf und erhält so trotz ihrer Natur eine Seele – wohl gemäß dem Bibelzitat, niemand habe eine größere Liebe als der, der sich für seine Freunde aufopfert (Johannes 15:13).
So mag auch Andersen gehofft haben, Gnade bei Gott aufgrund seiner Schmerzen für seine Homosexualität zu finden.